Pilzerkrankungen der Haut zählen zu den häufigsten und hartnäckigsten Infektionen. Jeder Dritte hatte eine Pilzinfektion an den Zehennägeln und/oder in den Zehenzwischenräumen. Verursacher sind meist Dermatophyten, wie Trichophyton- (z. B. Fußpilz) oder Microsporum-Arten (Fadenpilze, mit einer Vorliebe für Hautschuppen). Für die Behandlung von Hautmykosen sind zahlreiche topische Antimykotika aus verschiedenen chemischen Stoffklassen verfügbar.
Terbinafin, besitzt ein breites Wirkspektrum gegen Dermatophyten, Hefen und Schimmelpilze. Terbinafin wirkt stark fungizid (pilztötend). Bereits geringe Konzentrationen sind stark wirksam v. a. gegen Dermatophyten.
Wie Tiere und Menschen bestehen auch Pilze aus einzelnen, unter bestimmten Bedingungen auch einzeln lebensfähigen Zellen. Die Zelle ist somit die kleinste, eigenständige Baueinheit sämtlicher Lebensformen. Um bei einer Infektion mit einem Pilz zielsicher und selektiv nur den Pilzzellen zu schaden, macht man sich die Unterschiede der Lebensformen zunutze. Diese Unterschiede sind auf zellulärem Niveau nicht sehr groß (beispielsweise sind der Mensch und der Schimmelpilz näher miteinander verwandt als manche Bakterienarten untereinander). Daher zielen viele Antimykotika auf die Zellmembran ab, die bei Pilz und Mensch unterschiedlich aufgebaut ist.
Beim Menschen und bei vielen Tieren besteht die Membran, welche die Zelle nach außen abgrenzt und viele Stoffwechselwege erst ermöglicht, hauptsächlich aus speziellen Lipiden wie Cholesterin. Cholesterin verleiht der Zellmembran die nötige Flexibilität, um Umwelteinflüssen gerecht werden zu können. Bei Pilzen übernimmt diese Aufgabe der Stoff Ergosterol, der chemisch dem Cholesterin ähnlich, aber doch in manchen Punkten anders aufgebaut ist.
Der Wirkstoff Terbinafin hemmt in den Pilzzellen die Produktion von Ergosterol. Der dadurch entstehende Ergosterolmangel in der Membran hemmt das Wachstum der Pilzzellen beziehungsweise lässt sie sogar absterben.
Anwendung:
Terbinafin ist ein pilzabtötendes Mittel.
Terbinafin AbZ Creme ist wirksam gegen Pilzinfektionen der Haut, die durch Haut- und Hefepilze verursacht werden. Falls nicht anders verordnet, Dosierung genau einhalten: auf die gereinigte, pilzbefallene Hautstelle und die umgrenzenden Hautgebiete eine dünne Schicht Terbinafin AbZ Creme 1 – 2-mal täglich auftragen und leicht einreiben.
Dauer und Häufigkeit der Behandlung bei Erwachsenen: Bei Pilzerkrankung mit Tinea corporis, Tinea cruris (best. Pilzerkrankungen der Haut): 1 Woche lang, 1 x täglich anwenden.
Bei Pilzerkrankung der Füße mit Tinea pedis, Typ interdigitalis (Pilzerkrankung zwischen den Zehen):1 Woche lang, 1 x täglich anwenden.
Bei Pilzerkrankung mit Pityriasis versicolor (sog. Kleienpilzflechte): 1 Woche lang, 2 x täglich anwenden.
Die Anzeichen der Pilzerkrankungen heilen gewöhnlich in einigen Tagen ab.
Anwendung von Terbinafin AbZ Creme bei älteren Patienten (≥ 65 Jahre):
Es gibt keine Hinweise dafür, dass bei älteren Patienten eine andere Dosierung erforderlich ist, oder Nebenwirkungen auftreten, die bei jüngeren Patienten nicht festzustellen sind.
Anwendung von Terbinafin AbZ Creme bei Kindern und Jugendlichen: Die Erfahrungen mit Terbinafin AbZ Creme bei Kindern sind beschränkt, daher kann eine Anwendung nicht empfohlen werden.
Unregelmäßige Anwendung oder vorzeitiger Abbruch der Behandlung bergen das Risiko eines Rückfalls.
Falls sich eine Woche nach Behandlungsbeginn keine Besserung zeigt oder falls Sie an Nagelpilz leiden, teilen Sie dies Ihrem Arzt mit.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Terbinafin AbZ Creme zu stark oder zu schwach ist und wenn Sie eine größere Menge von Terbinafin AbZ Creme angewendet haben, als Sie sollten.
Es wurde über keinen Fall von Überdosierung mit Terbinafin AbZ Creme berichtet. Sollte jedoch Terbinafin AbZ Creme versehentlich eingenommen werden, sind ähnliche Nebenwirkungen wie bei einer Überdosis mit Terbinafin-hältigenTabletten (z.B. Kopfschmerzen, Übelkeit, Oberbauchbeschwerden und Schwindel) zu erwarten. Kontaktieren Sie in einem solchen Fall Ihren Arzt.
Wirkstoff:
Terbinafinhydrochlorid. 1 g Creme enthält 10 mg Terbinafinhydrochlorid.
Die sonstigen Bestandteile sind: Natriumhydroxid, Benzylalkohol, Cetylstearylalkohol, Cetylalkohol, Cetylester-Wachs, Isopropylmyristat, Polysorbat 60, Sorbitanmonostearat, Gereinigtes Wasser.
PZN |
12552940 |
Anbieter |
AbZ Pharma GmbH |
Packungsgröße |
30 g |
Packungsnorm |
N2 |
Produktname |
Terbinafin AbZ 10mg/g |
Darreichung |
Creme |
Monopräparat |
ja
|
Wirksubstanz |
Terbinafin hydrochlorid |
Rezeptpflichtig |
nein
|
Apothekenpflichtig |
ja
|
Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Tragen Sie die Creme in einer dünnen Schicht auf die befallene Haut und den umgebenden Bereich auf und reiben Sie diese anschließend leicht ein. Die Haut muss vorher trocken und sauber sein. Decken Sie nässende, hochrote Körperstellen in der Nacht mit Gaze ab. Waschen Sie nach der Anwendung gründlich die Hände. Vermeiden Sie den versehentlichen Kontakt m it den Augen.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach der Art der Beschwerden und/oder dem Verlauf der Erkrankung. Allgemeine Behandlungsdauer: bei Fußpilz und bei Pilzinfektion der Haut mit Fadenpilzen 1 Woche, bei Pilzinfektionen der Haut durch Hefepilze 1-2 Wochen und bei Hautflechte durch Kleienpilz 2 Wochen.
Überdosierung?
Wird das Arzneimittel wie beschrieben angewendet, sind keine Überdosierungserscheinungen bekannt. Bei versehentlichem Verschlucken größerer Mengen wenden Sie sich umgehend an einen Arzt. Es kann zu Übelkeit, Bauchschmerzen und Schwindel kommen.
Anwendung vergessen?
Setzen Sie die Anwendung zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Dosierung
Bei Pilzinfektion der Haut und Fußpilz: |
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Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene |
eine ausreichende Menge |
1-mal täglich |
unabhängig von der Tageszeit |
Bei Hautflechte durch Kleienpilz (Pityriasis versicolor): |
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Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene |
eine ausreichende Menge |
1-2 mal täglich |
unabhängig von der Tageszeit |
Es gibt verschiedene Erreger, die eine Erkrankung verursachen können. Ob das Arzneimittel gegen die vorliegende Infektion wirksam ist, kann nur der Arzt entscheiden.
- Pilzinfektionen mit Fadenpilzen (Dermatophyten), wie:
- Pilzinfektionen der Haut
- Fußpilz
- Pilzinfektionen der Haut mit Hefepilzen
- Hautflechte durch Kleienpilz (Pityriasis versicolor)
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff schädigt die äußere Hülle, die sog. Zellmembran von Pilzen. Diese Hülle verliert somit einen Teil ihrer Funktionen, sie wird z.B. für Nährstoffe undurchlässiger - die Zelle hungert. Je nach Wirkstoffkonzentration werden die Pilze dadurch in ihrem Wachstum und ihrer Vermehrung gehemmt oder sie sterben durch zusätzliche Schädigungen des Zellinneren direkt ab. Der Wirkstoff reichert sich in Haut, Haaren und Nägeln an und entfaltet dort seine volle Wirkung.
bezogen auf 1 g Creme
10 mg Terbinafin hydrochlorid
8,89 mg Terbinafin
+ Natriumhydroxid zur pH-Wert-Einstellung
10 mg Benzylalkohol
+ Sorbitan stearat
+ Cetylpalmitat
80 mg Cetylalkohol
80 mg Cetylstearylalkohol
+ Polysorbat 60
+ Isopropyl myristat
+ Wasser, gereinigtes
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 12 Jahren: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
- Hautausschlag
- Juckreiz
- Brennen auf der Haut
- Hautrötung
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Was sollten Sie beachten?
- Vorsicht bei Allergie gegen Pilzmittel (z.B. Naftifin und Terbinafin)!
- Emulgatoren (z.B. Cetyl-/stearylalkohol) können Hautreizungen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.